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Wolfgang Pfeffer


 Wolfgang Pfeffer

Wolfgang Pfeffer, der nach schwerer Krankheit am 30. August 2016 im Alter von 65 Jahren in seinem Heimatort Ubstadt verstarb, wirkte beim HCU 42 Jahre lang als Dirigent – seit 1974 im 2. Orchester, in dem er maßgeblich für die zahlreichen Wettbewerbserfolge verantwortlich zeichnete, seit 1992 in der Nachfolge seines Vaters Ludwig Pfeffer dann auch im 1. Orchester, dem eigentlichen Stammorchester des Vereins, dessen Qualitäten er zu einem repräsentativen Klangkörper des Vereins neben dem 2. Orchester weiterentwickelte.


Wolfgang Pfeffer studierte von 1968 bis 1975 an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe Akkordeon und Orchesterleitung. 1970 bis 1972 war er Stipendiat bei Leonard Bernstein in Tenglewood/Lennox (USA) und begann überdies 1973 mit Kompositionsstudien u. a. bei Paul Kühmstedt. 1981 folgte ein Dirigentenseminar bei Prof. Jörg Färber (langjähriger Dirigent des Württembergischen Kammerorchesters). Von 1992 bis 1996 schließlich war Wolfgang Pfeffer Stipendiat des Deutschen Musikrates bei Sergiu Celibidache in München. Seit 1979 bis kurz vor seinem Tode war er als Lehrer für Akkordeon und Dirigieren an der Musik- und Kunstschule Bruchsal tätig und bildete ganze Generationen von Musikschülern aus, von denen später viele den Weg in die Orchester des HCU fanden und dort zum großen Teil bis heute aktiv musizieren.


Darüber hinaus entfaltete Wolfgang Pfeffer über Jahrzehnte hinweg eine äußerst aktive Dozententätigkeit für Dirigieren und Interpretation sowohl an Landes- und Bundes-Musikakademien, beim Deutschen Musikrat, als auch bei diversen musikalischen Fachverbänden wie etwa dem Deutschen Harmonikaverband (DHV). Im Februar 2006 wurde er zum Bezirksdirigenten des DHV-Bezirks Karlsruhe gewählt und im Februar 2009 zum Sprecher der Bezirksdirigenten des DHV.


Wolfgang Pfeffers Arbeit sowohl als Pädagoge wie auch als Dirigent waren stets geprägt von künstlerischer Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit und einer Orientierung nicht nur am äußeren Effekt, sondern insbesondere an Inhalten, was sich auch in seiner akribischen, detailorientierten, aber letztlich immer erfolgversprechenden Probenarbeit zeigte. Prägend für die gesamte deutsche Akkordeonorchesterszene war und ist überdies sein mutiger Einsatz für die Pflege der künstlerischen Originalmusik für Akkordeonorchester, der neben den „Standardwerken“ früherer Jahrzehnte auch moderne Stücke mit besonderem Klangbild umfaßte und dadurch stets beispielgebend für andere ambitionierte Akkordeonorchester ist und, so ist zu hoffen, auch in Zukunft bleiben wird.