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Die „unendliche Melodie“ spinnt sich fort – oder: Es geht weiter!

Der Tod unseres Dirigenten Wolfgang Pfeffer stellte für die beiden Akkordeonorchester des HCU den mit Sicherheit größten und schwerwiegendsten Verlust in der jüngeren Geschichte des HCU dar. Sowohl mit seiner künstlerischen Persönlichkeit als auch durch seine Rolle in zwischenmenschlicher Hinsicht innerhalb der HCU-Gemeinschaft ist er zu einem quasi unersetzlichen „Fels in der Brandung“ geworden, erst recht in den heutigen Zeiten, in denen es die Akkordeonorchestermusik durch Nachwuchsprobleme und den dadurch vielerorts beklagten Verlust an künstlerischem Niveau schwerer hat als früher. Somit stand der HCU, dessen Wirken in der deutschen Akkordeonorchesterszene bis zuletzt immer Vorbildcharakter hatte, nach Wolfgang Pfeffers Tod zunächst einmal in der Tat vor dem Nichts – wie weitermachen?

Doch der HCU wäre nicht der HCU, wenn er nicht in dieser schwierigen, vielleicht der schwierigsten Situation in seiner inzwischen 83-jährigen Geschichte auch eine Lösung gefunden hätte, die den Aufbruch in die Zukunft ermöglicht.

Nach intensivem Nachdenken sowohl eines jeden einzelnen wie auch in der ganzen Orchestergemeinschaft entschied sich eine große Mehrheit der Orchestermitglieder, Uwe Höhn, langjähriger HCU-Musiker, Realschullehrer u. a. für das Fach Musik und bekannt auch als Dirigent des befreundeten Akkordeonorchesters Weingarten, zu Wolfgang Pfeffers Nachfolger zu bestellen, sowohl als Leiter des 1. wie auch des 2. Orchesters. Uwe Höhn konnte bereits als Krankheitsvertretung für Wolfgang Pfeffer durch die erfolgreiche Leitung der diesjährigen Auftritte beim Deutschen Orchesterwettbewerb in Ulm sowie im Wettbewerb anläßlich des internationalen Akkordeonorchester-Festivals in Innsbruck überzeugen und beweisen, daß er der anspruchs- und verantwortungsvollen Aufgabe der Orchesterleitung beim HCU gewachsen ist. Auch die von ihm vorgeschlagene, neue Literatur zur Einstudierung in den Orchestern überzeugte die Mehrheit der Orchestermitglieder.

Doch nicht nur die Weiterführung des Orchesterbetriebes mit dem neuen Dirigenten Uwe Höhn wurde sichergestellt, sondern es wurden auch schon eifrig Pläne und Termine für die kommende Zeit geschmiedet und festgelegt und man war sich darin einig, künftig mehr Konzerte und öffentliche Orchesterauftritte als in der Vergangenheit zu veranstalten.

Nach dem ersten offiziellen Auftritt der beiden Orchester unter neuer Leitung bei der Weihnachtsfeier des Vereins am 17. Dezember steht – neben der einst von Wolfgang Pfeffer vor einigen Jahren initiierten „Winterwanderung“ im Raum Bruchsal, die natürlich auch in Zukunft alljährlich im Januar stattfindet – im April 2017 eine musikalische Ausgestaltung des Sonntagsgottesdienstes in Untergrombach an, im Juni dann sowohl eine Konzertreise nach Cottbus als auch eine Sonntagsmatinee in der Joß-Fritz-Schule in Untergrombach; der November 2017 wird schließlich im Zeichen eines Kirchenkonzertes in der katholischen Kirche Untergrombach stehen. Und auch für 2018 hat man bereits „vorgesorgt“: im April wird es wieder ein Konzert im Bruchsaler Bürgerzentrum geben.

Darüber hinaus konnte der HCU auch für sein zweites wichtiges Standbein neben den Orchestern, nämlich der Ausbildung und Unterrichtung des musikalischen Nachwuchses sorgen: Simone Tonka, staatlich geprüfte Musiklehrerin und langjährig erfahren als Akkordeonpädagogin u. a. an der Musikschule Östringen, konnte als kompetente und methodisch-didaktisch geschickte Nachfolgerin für Wolfgang Pfeffers pädagogische Tätigkeit an der Musik- und Kunstschule (MuKS) Bruchsal gewonnen werden. Gemeinsam mit der nebenberuflich unterrichtenden Michaela Werner hatte sie bereits für Wolfgang Pfeffer dessen Krankheitsvertretung an der MuKS versehen. Ab dem Jahr 2017 wird sie nun die alleinige pädagogische Verantwortung im Fach Akkordeon an der MuKS tragen.

Mit der Fortführung des Orchester- wie des Unterrichtsbetriebes durch Uwe Höhn und Simone Tonka ist der HCU somit gut für die Dinge, die da kommen werden, aufgestellt und kann frohen Mutes in die Zukunft blicken.

Daniel Hennigs