Bruchsaler Rundschau (Kultur) 31. Mai 2001:
Höchstpunktzahl für Untergrombacher Orchester
Akkordeonensemble von Wolfgang Pfeffer sorgte beim Festival in Innsbruck für eine Sensation
Beim „Internationalen Akkordeonfestival“ in Innsbruck belegte das Akkordeonorchester aus Untergrombach vor Nürnberg und Passau den ersten Platz unter den etwa 30 Orchestern in der Höchststufe. Dies ist ein weiterer Meilenstein nach dem Erringen des Deutschen Meistertitels in den Jahren 2000 und 1996.
In der Tiroler Landeshauptstadt wird dieses Festival alle drei Jahre veranstaltet. Da es auf der ganzen Welt keine vergleichbare Veranstaltung gibt, wird das Festival gemeinhin als „inoffizielle Weltmeisterschaft“ der Tastenvirtuosen bezeichnet. In den Jahren 1995 und 1998 belegten die Untergrombacher in der Kategorie „Höchststufe“ – der Königsdisziplin sozusagen – jeweils den zweiten Platz.
Die Mitteilung, Bester in dieser Kategorie zu sein, wurde bei der Preisverleihung im Tivolistadion noch übertroffen durch die Nennung der Punktzahl. Alle fünf Juroren vergaben an das Orchester unter der Leitung seines überragenden Dirigenten Wolfgang Pfeffer die Maximalpunktzahl 50. Das ist einzigartig in der Geschichte des Wettbewerbs.
Das Orchester hatte sich in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv auf diesen Wettbewerb vorbereitet. Wertungsstück war die zeitgenössische Komposition „Evocations“ (Geisterbeschwörung) von dem Tschechischen Komponisten Jindrich Feld. Das außergewöhnliche Werk – aufgesplittet ist fünf okkultistisch klingende Sätze – stellt Höchstanforderungen an Dirigent und Musiker. Die Fahrt nach Österreich war also der Höhepunkt einer monatelangen „Tortur“. Doch nicht nur das Ergebnis des Wettbewerbs, auch der Aufenthalt im bereits seit Jahren angestammten „Hotel Jäger“ in Wildermieming - der malerischen Filmheimat des „Bergdoktors“ – war eine große Belohnung und unverzichtbar für die Gemeinschaft unter den Orchestermitgliedern.
Der Reisebus wurde am Untergrombacher Ortseingang von Matthias Arnold und Matthias Rapp empfangen, die eigens für die Spielerinnen und Spieler einen „Weltmeisterwagen“ kreierten, mit dem unter Sirenengeheul und Hupen des großen Konvois ganz Untergrombach auf den Erfolg aufmerksam gemacht werden sollte. Traditionell hatten sich Familienangehörige und Freunde des Harmonika-Club-Ensembles bei der Joß-Fritz-Schule versammelt. Mit Böllerschüssen und Sekt wurden die Musikhelden in der Heimat gefeiert. Ortsvorsteher Rolf Häfner und Vereinsvorsitzender Ingo Günther verliehen ihrem Stolz in kurzen Ansprachen Ausdruck.(cm)
(2006-05-19, Christine Mayer)